Interstate 60
Ich bin wiedereinmal über einen SEHR guten Film auf Premiere gestolpert.
Hier ein REVIEW:
"Movie-Reviews Was denkt ihr wohl, welchen Film ihr in der Hand haltet, wenn am dem DVD-Cover nachstehende Namen verzeichnet sind: Michael J. Fox, Christopher Lloyd und Bob Gale? Nun gut, wenn man die ersten beiden Namen liest, denkt man wohl unweigerlich an Zurück in die Zukunft - wenn man dann auch noch weiß, dass Bob Gale der Drehbuchautor von Zurück in die Zukunft ist, könnte man fast meinen, dass es ebendieser Film ist. Liest man aber weiter, tauchen Namen auf wie: Kurt Russel oder Gary Oldman, und dann kann es Zurück in die Zukunft eigentlich gar nicht mehr sein. Was ist das also für ein Film, dessen Titel schlicht Intetrstate 60 lautet, und wieso hat man noch nie von diesem Film gehört, zumindest mir ging es so, immerhin wurde er bereits im Jahr 2002 veröffentlicht?
Wer weiß, wann ich mir diesen Film angesehen hätte - falls überhaupt - wäre da nicht unser flynch gewesen, der mir diesen Film als Geheim-Tipp empfohlen hatte. Unscheinbar und mit einem ausladenden Cover ist er nur in wenigen Videotheken zu finden. Fast könnte man meinen, das ganze wäre ein genialer Werbezug des Studios, denn im Film geht es ja vordergründig um die titelgebende Verkehrsverbindung Interstate 60, die auch auf keiner Straßenkarte der USA zu finden ist und die nur von einigen, wenigen Auserwählten gefunden werden kann. Ich musste mich regelrecht dazu zwingen, die DVD in meinen Player zu schieben, schließlich gab es da noch so viele andere Produktionen, die mir in den letzten Monaten durch millionenschwere Werbefeldzüge schmackhaft gemacht wurden, und die ich mir noch ansehen wollte. Aber da ich in letzter Zeit schon beinahe allergisch auf diese Blockbutter-Massenware reagiere, sollte es doch diese unscheinbare Independent-Produktion werden.
Mit einer gehörigen Portion guter Laune und viel Sinn für Ironie und ausgefeilte Dialoge, gelang Bob Gale erneut, was er schon mit der Zurück in die Zukunft-Trilogie vollbrachte, eine an sich hanebüchene und eigenartige Geschichte so zu verpacken, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommt, wie innovativ und frisch doch Filme sein können. Dieses kleine Filmchen schafft es auf spielerische Weise, den Zuschauer auf eine Odyssee homerischen Ausmaßes zu katapultieren, die mit Zitaten aus der Weltliteratur nicht geizt. Ob Alice im Wunderland oder die Gebrüder Grimm, es ist von allem und für jeden etwas zu entecken dabei. Auch lässt sich der Film kaum einem bestimmten Genre zuordnen. Ein bisschen Roadmovie, dann wieder Fantasy und Romance, bis hin zur Komödie und Tragädie, ist so ziemlich alles vertreten. Und das tollste daran ist, dass dieser Genre-Mix auch als Ganzes funktioniert.
Die Story an sich ist einfach gestrickt: Was für uns die Gute Fee oder der Flaschengeist sind, ist für die Amerikaner O.W. Grant, was so viel bedeutet wie: "One Wish Grant(ed)", somit hat derjenige, der auf diesen besonderen Jin trifft also einen Wunsch frei. Was die meisten nicht wissen - aber diejenigen, die den Film Wishmaster gesehen haben erahnen werden - ist, dass letztendlich der Jin entscheidet, wie Wünsche erfüllt werden, was für viele die Situation meist nicht sonderlich verbessert.
Neil, steht am Anfang seines Erwachsenenlebens, die Highschool hinter sich und den ersten Hilfsjob angenommen, weiß er nicht so recht, was er mit seinem Leben machen soll. Sein Vater hat da schon viel konkretere Ideen und vorsoglich für ihn bereits einen Jus-Studienplatz an einer renommierten Universität reserviert. Während der Geburtstagsfeierlichkeiten äußert Neil den Wunsch, erfahren zu können, was denn das Leben für ihn so zu bieten hat. Und niemand geringeres als O.W. Grant (wunderbar gespielt von Gary Oldman) ist just in diesem Moment zur Stelle um Neil auf die Reise seines Lebens zu senden.
Was darauf folgt ist zwar nicht so schräg wie Tim Burton's Big Fish, allerdings ist das Drehbuch um ein Vielfaches innovativer und der "Schmalz" ist auch auf ein erträgliches Maß reduziert worden. Die Dialoge sind ausgefeilt und sprühen nur so vor Ironie, die Schauspieler sind allesamt großartig. Es gibt an diesem Film sehr wenig auszusetzen, außer vielleicht, dass Bob Kane zwar ein begnadeter Drehbuchschreiber ist, scheinbar aber kein allzu innovativer Regisseur. Die visuelle Umsetzung entspricht dem Niveau von vor 10 Jahren, doch ist dies ja auch nicht das primäre Ziel des Films, vielmehr ist es das Erzählen einer interessanten und fantasievollen Geschichte. Auf diesem Gebiet erhält der Film die volle Punktezahl, und für mich mit Abstand der bisher bemerkenswerteste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe.
Leute, geht und kauft oder leiht euch diesen Film, ihr werdet begeistert sein. Wer gute Drehbücher, überzeugende Schauspieler und 2 Stunden purer Unterhaltung ganz Abseits von Hollywoods Popcorn-Highway erleben möchte, der begibt sich auf die Interstate 60 und wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht enttäuscht werden.
Die einzige Enttäuschung für mich ist zu wissen, dass so viele gute Stoffe einfach nie oder nur mit geringen Budgetmitteln verfilmt werden können, da sie in kein Schema bzw. keine Risikokalkulation der Studios passen wollen, was uns dabei entgeht, lässt Interstate 60 schmerzlich erahnen."
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Hier ein REVIEW:
"Movie-Reviews Was denkt ihr wohl, welchen Film ihr in der Hand haltet, wenn am dem DVD-Cover nachstehende Namen verzeichnet sind: Michael J. Fox, Christopher Lloyd und Bob Gale? Nun gut, wenn man die ersten beiden Namen liest, denkt man wohl unweigerlich an Zurück in die Zukunft - wenn man dann auch noch weiß, dass Bob Gale der Drehbuchautor von Zurück in die Zukunft ist, könnte man fast meinen, dass es ebendieser Film ist. Liest man aber weiter, tauchen Namen auf wie: Kurt Russel oder Gary Oldman, und dann kann es Zurück in die Zukunft eigentlich gar nicht mehr sein. Was ist das also für ein Film, dessen Titel schlicht Intetrstate 60 lautet, und wieso hat man noch nie von diesem Film gehört, zumindest mir ging es so, immerhin wurde er bereits im Jahr 2002 veröffentlicht?
Wer weiß, wann ich mir diesen Film angesehen hätte - falls überhaupt - wäre da nicht unser flynch gewesen, der mir diesen Film als Geheim-Tipp empfohlen hatte. Unscheinbar und mit einem ausladenden Cover ist er nur in wenigen Videotheken zu finden. Fast könnte man meinen, das ganze wäre ein genialer Werbezug des Studios, denn im Film geht es ja vordergründig um die titelgebende Verkehrsverbindung Interstate 60, die auch auf keiner Straßenkarte der USA zu finden ist und die nur von einigen, wenigen Auserwählten gefunden werden kann. Ich musste mich regelrecht dazu zwingen, die DVD in meinen Player zu schieben, schließlich gab es da noch so viele andere Produktionen, die mir in den letzten Monaten durch millionenschwere Werbefeldzüge schmackhaft gemacht wurden, und die ich mir noch ansehen wollte. Aber da ich in letzter Zeit schon beinahe allergisch auf diese Blockbutter-Massenware reagiere, sollte es doch diese unscheinbare Independent-Produktion werden.
Mit einer gehörigen Portion guter Laune und viel Sinn für Ironie und ausgefeilte Dialoge, gelang Bob Gale erneut, was er schon mit der Zurück in die Zukunft-Trilogie vollbrachte, eine an sich hanebüchene und eigenartige Geschichte so zu verpacken, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommt, wie innovativ und frisch doch Filme sein können. Dieses kleine Filmchen schafft es auf spielerische Weise, den Zuschauer auf eine Odyssee homerischen Ausmaßes zu katapultieren, die mit Zitaten aus der Weltliteratur nicht geizt. Ob Alice im Wunderland oder die Gebrüder Grimm, es ist von allem und für jeden etwas zu entecken dabei. Auch lässt sich der Film kaum einem bestimmten Genre zuordnen. Ein bisschen Roadmovie, dann wieder Fantasy und Romance, bis hin zur Komödie und Tragädie, ist so ziemlich alles vertreten. Und das tollste daran ist, dass dieser Genre-Mix auch als Ganzes funktioniert.
Die Story an sich ist einfach gestrickt: Was für uns die Gute Fee oder der Flaschengeist sind, ist für die Amerikaner O.W. Grant, was so viel bedeutet wie: "One Wish Grant(ed)", somit hat derjenige, der auf diesen besonderen Jin trifft also einen Wunsch frei. Was die meisten nicht wissen - aber diejenigen, die den Film Wishmaster gesehen haben erahnen werden - ist, dass letztendlich der Jin entscheidet, wie Wünsche erfüllt werden, was für viele die Situation meist nicht sonderlich verbessert.
Neil, steht am Anfang seines Erwachsenenlebens, die Highschool hinter sich und den ersten Hilfsjob angenommen, weiß er nicht so recht, was er mit seinem Leben machen soll. Sein Vater hat da schon viel konkretere Ideen und vorsoglich für ihn bereits einen Jus-Studienplatz an einer renommierten Universität reserviert. Während der Geburtstagsfeierlichkeiten äußert Neil den Wunsch, erfahren zu können, was denn das Leben für ihn so zu bieten hat. Und niemand geringeres als O.W. Grant (wunderbar gespielt von Gary Oldman) ist just in diesem Moment zur Stelle um Neil auf die Reise seines Lebens zu senden.
Was darauf folgt ist zwar nicht so schräg wie Tim Burton's Big Fish, allerdings ist das Drehbuch um ein Vielfaches innovativer und der "Schmalz" ist auch auf ein erträgliches Maß reduziert worden. Die Dialoge sind ausgefeilt und sprühen nur so vor Ironie, die Schauspieler sind allesamt großartig. Es gibt an diesem Film sehr wenig auszusetzen, außer vielleicht, dass Bob Kane zwar ein begnadeter Drehbuchschreiber ist, scheinbar aber kein allzu innovativer Regisseur. Die visuelle Umsetzung entspricht dem Niveau von vor 10 Jahren, doch ist dies ja auch nicht das primäre Ziel des Films, vielmehr ist es das Erzählen einer interessanten und fantasievollen Geschichte. Auf diesem Gebiet erhält der Film die volle Punktezahl, und für mich mit Abstand der bisher bemerkenswerteste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe.
Leute, geht und kauft oder leiht euch diesen Film, ihr werdet begeistert sein. Wer gute Drehbücher, überzeugende Schauspieler und 2 Stunden purer Unterhaltung ganz Abseits von Hollywoods Popcorn-Highway erleben möchte, der begibt sich auf die Interstate 60 und wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht enttäuscht werden.
Die einzige Enttäuschung für mich ist zu wissen, dass so viele gute Stoffe einfach nie oder nur mit geringen Budgetmitteln verfilmt werden können, da sie in kein Schema bzw. keine Risikokalkulation der Studios passen wollen, was uns dabei entgeht, lässt Interstate 60 schmerzlich erahnen."
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Interessantes... Vampyre42 - 4. Dez, 21:41 - Modified: 2005-12-04 21:51
Allerdings hätte man mehr daraus machen können. Irgendwie kommt er wie eine billige TV-Produktion daher. Es fehlt der Kick. Wahrscheinlich ist er deshalb ein wenig untergegangen. Aber trotzdem sehenswert.